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Die Nachrichten der Welt sind besorgniserregend. Mit unseren News-Beiträgen blicken wir gemeinsam auf das, was gut oder zumindest anders laufen kann im Theater-, Orchester- und Kulturbetrieb. Davon kann die Welt sich gern ein Stück abschneiden. Denn dieser Kuchen ist schließlich für alle da.
1) Gleichstellung in der Musik-Branche: No knives needed!
von: Anna-Lena Öhmann, Kulturmanagerin für Musik (Music S Women*)
„Feminismus bedeutet, mit Löffeln an Wänden kratzen.“, so schreibt Music S Women*, ein Verein für mehr Gleichstellung in der Musikbranche. Im Rahmen von BURNING ISSUES legen wir zu den Löffeln noch Stimmgabeln dazu und setzen gemeinsam zur Polyphonie an. No knives needed, but women*!
2) Kunst & Care: Sorry, not sorry!
von: Magdalena Klein, Dirigentin (Bühnenmütter e. V.)
Tut mir leid, mein Kind ist krank!
Wie schön wäre die Theater-, Musik-, Kultur- und ganz grundsätzlich die Arbeitswelt, wenn solche Sätze nicht mehr mit einer Entschuldigung starten müssten? Die Bühnenmütter zeigen eindrücklich, wie sie der strukturellen Benachteiligung von Müttern und Sorgetragenden in der Theater- und Kulturarbeit begegnen. Denn eigentlich sollte es ja heißen: Sorry, not sorry! Aber keinesfalls: I don’t care.
3) Gegen Patriarchen und alle Frauen*feinde
Performativer Impuls
von: Patty Kim Hamilton (Autorin)
mit: Carla-Frieda Nettelnbreker (Performance) und Tjana Thiessenhusen (Regie)
4) lead- & needless to say: ohne Dirigat geht’s auch!
von: Katrin Thomaneck, Kulturmanagerin (LUX:NM)
Go with the flow! ist vermutlich eine Formulierung, die man vom Dirigierpult selten bis nie zu hören oder zu sehen bekommt. Doch das scheint wohl das nicht sonderlich geheime Rezept für transparente, hierarchiearme Strukturen zu sein, dem sich das erfolgreiche Ensemble LUX:NM verschrieben hat. Mit ihrem Breaking-News-Beitrag zeigen LUX:NM, wie ein Arbeiten ganz ohne Taktstock funktionieren kann. Der hat ja schließlich, in anderer Form und zu früheren Zeiten, auch schon nicht geholfen.
5) Frauen in der Technik: keine Kurzschlussreaktion
von: Steffi Braun (Leiterin der Werkstätten der Staatsoper Hamburg, Coach)
Muss ich eigentlich auch ‚Lautsprecher‘ gendern?
Beim Technik-Equipment gibt es die paritätische Geschlechterverteilung schon längst und sogar gender changer: Hier wird fleißig von männlich zu weiblich, von weiblich zu männlich adaptiert. Warum scheint der große Bereich technischer Berufe in Theater und Kultur aber eine Männerdomäne zu sein? Steffi Braun ist ein Gegenentwurf bzw. eine Erinnerung daran, dass ein Kabel nicht nur zwei Enden braucht, sondern eben auch eine Strecke hat.
6) Solidarität: wirklich freie oder nur abhängige Kunst?
von: Heinrich Horwitz (Regisseurin, Schauspielerin, Choreograph*in)
Nicht erst 2024 begann das Kulturförderbeben, vor allem für die Freien Darstellenden Künste: Spätestens mit den Haushaltsentwürfen für 2025 wurde schnell klar, dass die Künste in Zukunft so frei nicht mehr arbeiten können (wenn sie es überhaupt je taten). Die drohende Streichung von Bündnissen und die empfindliche Kürzung der Bundeskulturfonds waren nur zwei von unzähligen Anlässen, die Theatermacherin Heinrich Horwitz zu einer Petition veranlasste, die mit über 35.000 Unterzeichnerinnen zu einem wichtigen Spiegel als kritische Reaktion auf Kulturpolitik wurde und damit Licht bricht auf die Freie Szene, ihre Akteurinnen, Spielstätten und Förderinnen. Wie frei können die Künste wirklich sein, wenn ihnen von Politikseite nicht solidarisch, sondern mit umfangreichen Mittelkürzungen begegnet wird? Bisher scheint die Losung: Austerität für die Kultur, Schuldenbremsenlockerung für die Verteidigung — für’s Klima erst auf Nachfrage.