Studie „Gender in Music“ und Recap RBF 2022

Studie „Gender in Music“ und Recap RBF 2022

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Schon wieder eine Weile her, aber wir waren auf dem Reeperbahnfestival 2022 und haben gemeinsam mit der MaLisa Stiftung und der GEMA eine fantastische Reception im Sommersalon am Festival-Donnerstag abgehalten!

Der Raum war pickepacke voll und das Interesse an den neuen Zahlen der MaLisa Recherche „Gender in Music“ groß. Auch wir durften Teil dieser Studie sein und haben Zahlen zur Geschlechtergerechtigkeit auf den Festivalbühnen beigetragen.

Grafik: MaLisa Stiftung

Alle Ergebnisse der Studie findet ihr zusammengefasst hier:

Erster Kontakt mit DreamHaus

Wir konnten viele motivierende Gespräche führen und uns mit Aktivist*innen austauschen und vernetzen. Darüber hinaus gab es auch neben der Reception den ein oder anderen besonderen Moment. So fand am selben Tag am späten Nachmittag ein Panel mit dem Thema „Wege aus dem Shitstorm – Krisenmanagement in der Musikbranche“ statt. Panelteilnehmerin unter anderen Catharine Krämer von DreamHaus, seineszeichen Veranstalter von Rock am Ring. Aus dem Publikum heraus machten wir uns dann doch mal unserem Frust zum „Krisenmanagement“ der viralen Debatte vom Mai 2021 Luft. Unsere Meinung nach fand seitens DreamHaus kaum Krisenmanagement statt. Die Sozialen Kanäle wurden größtenteils sich selbst überlassen (inklusive Hasskommentaren der übelsten Sorte), eine Kontaktaufnahme zu uns fand nicht statt. Statt konkret auf das Problem einzugehen wurde ein 0815-Statement veröffentlicht, in dem keinerlei Positionierung stattfand. Wir hatten uns von dem Panel erhofft, dass dieser Umgang dort kritisch reflektiert wird. Stattdessen wird vor allem betont, dass alles ganz viel Zeit braucht und die Betroffenen Geduld haben sollten. Das reichte uns nicht. Unserer Ansprache folgte Applaus aus dem Publikum, der Bühnenhost gab uns ein Bier aus – die Antwort von DreamHaus war aber eben erwartbar ausweichend. Aber was soll die Verantwortliche für Festival Experience schon sagen – die Karten werden in so einer Runde auf keinen Fall auf den Tisch gelegt. Die Moderatorin war dankbar für den „Pfeffer“, den wir in die Diskussion gegeben hatten.

Allgemein war das aber auch schon der einzige Moment mit Nervenkitzel – die anderen Panels blieben oft an der Oberfläche und gaben vor allem den großen Player eine Bühne. Meistens waren sie einseitig besetzt – eine kontroverse Sichtweise kam kaum zur Sprache. Das ist sehr schade – das Konferenzprogramm verkommt so zu einer substanzlosen Werbefläche für die Industrie und bietet keine Inspiration, Tiefe und Raum für Diskussionen.

Das musikalische Programm hingegen hielt sehr viel Inspiration und Role Models bereit. Hervorzuheben seien hier Charlotte Brandi, IMOGEN, Friedberg, Meskerem Mees, Philine Sonny oder the Queen Anna Calvi!

Fotos: MaLisa Stiftung / Christiane Stephan